Wenn Sie meinen “der Fliesenleger macht das schon” dann sollten Sie die folgenden Zeilen aufmerksam lesen. Denn wie auch in anderen Berufen gibt es bei den Fliesenlegern gute und weniger gute Betriebe.
Kreative Köpfe und Dilletanten.
Aber wie kann man die Fliesenleger unterscheiden. Am Preis? An der Leistung?
Der qualifizierte Fliesenlegerbetrieb sollte
- den Meiserbrief haben
- in der Innung sein
- über Erfahrung verfügen
- seinen Beruf lieben
Warum den Meisterbrief?
Heute meint ja jeder er kann alles. Jedoch sollten bestimmte Situationen nicht ohne fachliches Wissen gelöst werden. Dieses weiterführende Wissen sowie die Erkenntnisse der “
Alten “ werden dem Fliesenleger auf der Meisterschule beigebracht. Dies befähigt Ihn Situationen ganz anders zu beurteilen als der Facharbeiter. Der Facharbeiter arbeitet nach Vorgabe durch den Meister
er weis zwar oft wie er etwas Tun soll aber nicht warum. Sollte sich der Facharbeiter selbstständig machen ist dabei das Gefahrenpotential für den Auftraggeber um ein vielfaches höher. Meistens ist
diesen Firmen auch keine lange Lebensdauer gegeben. Die Garantie damit nutzlos.
Selbst bei den Meistern gibt es noch wesentliche Unterschiede. Es gibt Praktiker und Theoretiker. Die Kombination aus beiden ist schon seltener zu finden.
Auch das Erlangen des Meisterbriefes ist oft von Bedeutung da die verschiedenen Meisterschulen unterschiedliche Qualitätsrichtlinien haben
Warum sollte der Meister auch noch in der Innung sein?
Über 70% der Fliesenlegerbetriebe sind nicht in der Fliesenlegerinnung. Das ist erstaunlich aber jemand der meint alles zu Wissen und seine Kollegen nur als Konkurrenten sieht
scheut vielleicht vor einem Beitritt zurück. Jedoch sollte man als Auftraggeber wissen das nur die Innungsmitglieder das “Handbuch für das Fliesengewerbe - Technik” bekommen. Ein immerhin 450 Seiten
starkes Buch mit DIN-Normen, Anleitungen, Empfehlungen usw. Das heisst im Umkehrschluss mehr als 2/3 der Betriebe arbeiten ohne direkte Grundlage nur vom Gehörten und haben keine Möglichkeit zum
Nachblättern. Der Einwand :”Es gibt doch Fachzeitschriften” ist zwar richtig nur leider sind die voll von Berichten der Produkthersteller. Hier ist wieder das Glauben wichtig als die Erkenntnis und die
Grundlagen von der Meisterschulen sind eben nur Grundlagen.
Warum ist auch noch Erfahrung wichtig?
Das ist wie beim Autofahren. Die gleiche Strasse schon tausendmal gefahren und dann kracht es trotzdem. So auch beim Fliesenleger. Die Anforderungen und die Gegebenheiten ändern
sich ständig. Ständig muss man seine Arbeit und Leistung überdenken. Gefahrenpotentiale im Vorfeld zu erkennen ist nicht einfach. Neu Systeme und Produkte versprechen vieles - aber was können sie halten.
Erfahrung und Augenmass ist hier vonnöten um schadensfreie Beläge zu erstellen. Ein weitere Punkt ist das sich die Materialien ständig ändern. Grossformate, Feinsteinzeug und Glasmosaik alles
Produkte die ein unterschiedliches Handling erfordern
Oft liegen Dauerhaftigkeit und Pfusch nicht sehr weit auseinander. Manchmal liegt es nur am eingesetzten Mörtel
Warum sollte der Verleger seinen Beruf “lieben”
Neben allen Fähigkeiten die man sich erarbeiten kann gibt es leider Dinge die hat man oder man kann sie nicht. So zum Beispiel die emotionale Bindung an seinen Beruf. Natürlich
wird das Endergebnis besser wenn die Liebe im Detail beim Verarbeiter vorhanden ist. Wenn er die Fliesen und seine Materialien versteht, die Grenzen kennt, und nicht nur stupide nach Anleitung
arbeitet. Aber über allem steht das er seine Arbeiten möglichst perfekt ausführt und nicht nach Zeitvorgaben und Einfachheit.
Meine Qualifikation :
Heinrich-Hübsch-Schule, Karlsruhe, Roland Eckert, Bretten:
Facharbeiterzeugnis : Fertigkeitsprüfung : sehr gut (1,1), Kenntnisprüfung : sehr gut (1,3)
Steinbeisschule Stuttgart :
Abschlußzeugnis Meisterschule : gut (1,75)
Meisterprüfungszeugniss Handwerkskammer Stuttgart 1992 : gut (2,25)
selbständig seit August 1992
Reklamationen unter 0,5% des Jahres-Umsatzes mit fallender Tendenz soweit sich dies noch in Zahlen ausdrücken läßt
Gewährleistungsansprüche : keine seit über 15 Jahren
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